Von dem Hasen und dem Frosch

Mit der Hasenjagd waren schlimme Zeiten für die Hasen gekommen. Menschen und Hunde hetzten sie im Hagel der Schrotkörner, und die Hasen erschraken schon vor jedem Schatten. Das geringste Geräusch genügte, dass sie das Hasenpanier ergriffen. "Ach, was haben wir nur für ein erbärmliches Leben!" jammerten sie. "Jeder jagt uns, es gibt kein Lebewesen, das uns fürchtet, es wird am besten sein, wenn wir unserem leben ein Ende machen!"

Und die Hasen beschlossen in ihrer Verzweiflung, in den Teich zu springen, um sich und ihre Angst zu ertränken. Sie rannten also zum Teich, an dessen Ufer die Frösche quakten. Auf einmal verstummte das Quaken. Von den Hasen aufgeschreckt, sprangen die Frösche einer über den anderen in grosser Angst und Verwirrung in den Teich.

Die Hasen blieben überrascht stehen. Dann aber brachen die Langohren in befreiendes Lachen aus: "Wer hätte das gedacht, die Frösche haben ja Angst vor uns!" Und die Hasen lachten und lachten und zogen die Lippen breit. Sie lachten so sehr, bis ihre Oberlippe platzte. Seit dieser Zeit haben die Hasen nie wieder daran gedacht, sich zu ertränken. Aber die Hasenscharte, die haben sie noch immer.

Quelle: http://www.separate-ways.de/literatur/kinder/tiermaerchen/4.html

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